Honor Harrington Wiki
(Die Seite wurde neu angelegt: „Eine '''Kernwaffe''' ('''Atomwaffe''', '''Nuklearwaffe''', '''Atombombe''', '''Atomsprengkopf''') ist eine Waffe, deren Wirkung auf kernphysikalischen Reaktion…“)
Markierung: Quelltext-Bearbeitung
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: Quelltext-Bearbeitung
 
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Eine '''Kernwaffe''' ('''Atomwaffe''', '''Nuklearwaffe''', '''Atombombe''', '''Atomsprengkopf''') ist eine Waffe, deren Wirkung auf kernphysikalischen Reaktionen – Kernspaltung und/oder Kernfusion – beruht. Konventionelle Waffen beziehen dagegen ihre Explosionsenergie aus chemischen Reaktionen, bei denen die Atomkerne unverändert bleiben. Die Entwicklung der Kernwaffentechnik begann mit dem Zweiten Weltkrieg auf [[Alterde]] um 1940 CE.
+
[[Datei:Atomsprengkopf.jpg|right|250px|thumb|Der manticoranische MK86 Atomsprengkopf mit den Gravlinsen]]Eine '''''Kernwaffe''''' ('''Atomwaffe''', '''Nuklearwaffe''', '''Atombombe''', '''Atomsprengkopf''') ist eine Waffe, deren Wirkung auf kernphysikalischen Reaktionen – Kernspaltung und/oder Kernfusion – beruht. Konventionelle Waffen beziehen dagegen ihre Explosionsenergie aus chemischen Reaktionen, bei denen die Atomkerne unverändert bleiben. Die Entwicklung der Kernwaffentechnik begann mit dem Zweiten Weltkrieg auf [[Alterde]] um 1940 CE.
   
  +
Zusammen mit biologischen und chemischen Waffen gehören Kernwaffen zu den Massenvernichtungswaffen. Bei der Explosion einer Kernwaffe wird sehr viel Energie in Form von Hitze, Druckwelle und ionisierender Strahlung frei. Dadurch kann eine Kernwaffe innerhalb kürzester Zeit eine ganze Stadt zerstören und hunderttausende Menschen töten. Die Strahlung verursacht akute Strahlenkrankheit und gesundheitliche Langzeitschäden. Durch den radioaktiven Niederschlag ''(Fallout)'' werden bei einem planetaren Einsatz größere Gebiete verseucht.
 
  +
== Einordnung ==
  +
 
Zusammen mit biologischen und chemischen Waffen gehören Kernwaffen zu den Massenvernichtungswaffen. Bei der Explosion einer Kernwaffe wird generell sehr viel Energie in Form von Hitze, ionisierender Strahlung und innerhalb einer Atmosphäre zudem der Druckwelle frei. Dadurch kann eine Kernwaffe innerhalb kürzester Zeit eine ganze Stadt zerstören und hunderttausende Menschen töten. Die Strahlung verursacht akute Strahlenkrankheit und gesundheitliche Langzeitschäden. Durch den radioaktiven Niederschlag ''(Fallout)'' werden bei einem planetaren Einsatz größere Gebiete verseucht.
  +
  +
  +
== Funktion ==
  +
  +
Die technische Entwicklung der Kernwaffen seit den 1940er Jahren des 20.Jahrhunderts CE brachte eine große Vielfalt unterschiedlicher Varianten hervor. Unterschieden werden grundsätzlich Kernwaffen nach dem ''Kernspaltungs''- oder Fissionsprinzip („klassische“ Atombombe) und nach dem ''Kernfusions''prinzip (Wasserstoff- oder H-Bombe).
  +
  +
In einer Kernspaltungsbombe wird zur Auslösung eine überkritische Masse von spaltbarem Material zusammengebracht. Wie hoch diese Masse ist, hängt von Material, Geometrie und Konstruktion ab. Die kleinste kritische Masse lässt sich mit einer Kugelform des spaltbaren Materials erreichen, am häufigsten werden Uran-235 oder Plutonium-239 verwendet. Die Überkritikalität führt zu einer Kernspaltungs-Kettenreaktion mit schnell anwachsender Kernreaktionsrate. Die dadurch freigesetzte Energie bringt das Material zur explosiven Verdampfung.
  +
  +
Bei der Fusionsbombe wird zunächst eine Kernspaltungsbombe gezündet. Die dadurch im Inneren der Bombe erzeugten Drücke und Temperaturen reichen aus, um mit dem in ihr enthaltenen Lithium die Fusionsreaktion zu zünden. Mit dem vorhandenen Deuterium und dem in der genannten Reaktion erzeugten Tritium kommt die thermonukleare Reaktion in Gang.
  +
  +
  +
== Geschichte ==
   
 
Durch die Kernspaltung eröffnete sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Möglichkeit, die Sprengkraft von tausenden Tonnen TNT in militärisch einsetzbaren Sprengkörpern zu realisieren. Die Weiterentwicklung zur technisch anspruchsvolleren Fusionsbombe versprach im Rahmen des Wettrüstens zu Beginn des Kalten Kriegs Bomben mit mehreren Millionen Tonnen TNT-Äquivalent.
 
Durch die Kernspaltung eröffnete sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Möglichkeit, die Sprengkraft von tausenden Tonnen TNT in militärisch einsetzbaren Sprengkörpern zu realisieren. Die Weiterentwicklung zur technisch anspruchsvolleren Fusionsbombe versprach im Rahmen des Wettrüstens zu Beginn des Kalten Kriegs Bomben mit mehreren Millionen Tonnen TNT-Äquivalent.
   
Die Atombombe wurde zuerst von den USA im Manhattan-Projekt entwickelt. Am 16. Juli 1945 fand der erste Kernwaffentest mit einer Kernwaffenexplosion unter dem Projektnamen Trinity (engl. ‚Dreifaltigkeit‘) statt. Am 6. und 9. August 1945 folgten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die hunderttausende Opfer forderten.
+
Die Atombombe wurde zuerst von den USA im Manhattan-Projekt entwickelt. Am 16. Juli 1945 fand der erste Kernwaffentest mit einer Kernwaffenexplosion unter dem Projektnamen Trinity (engl. ‚Dreifaltigkeit‘) statt. Am 6. und 9. August 1945 folgten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die hunderttausende Opfer forderten. In der Folge begann ein nukleares Wettrüsten zwischen den Supermächten USA und UDSSR, in dem beide Seiten immer größere Arsenale anhäuften und schließlich die Fähigkeit besaßen, im Ernstfall beim Einsatz aller verfügbaren Kernwaffen einen ''Overkill'' zu verursachen, in dem die Menschheit theoretisch mehrfach ausgelöscht worden wäre.
  +
  +
Zunächst nur im Arsenal der Supermächte USA und UDSSR vorhanden, strebten in den Folgejahr(zehnt)en auch verschiedene regionale Mächte - mehr oder weniger erfolgreich - nach eigenen Kernwaffen, vor allem in Konfliktregionen. Die Arsenale der planetaren Nuklearmächte auf Alterde reichten dabei von wenigen Dutzend Sprengköpfen bis hin zu mehr als zehntausend, von "taktischen" Gefechtsfeldwaffen bis hin zu strategischen "City Bustern".
  +
  +
Der Besitz von oder das Streben nach Kernwaffen galt je nach Auslegung entweder als nationale Prestigesache, Machtprojektion, Ausgleich oder verteidigungspolitische Notwendigkeit. Denn schon eine einzige Kernwaffe erlaubt ihrem Besitzer, jeden möglichen Kontrahenten zu bedrohen und im Falle eines Krieges der gegnerischen Partei einen extrem hohen Preis abzuverlangen.
  +
  +
  +
== Kontroversen ==
  +
  +
Für viele Menschen ist die planetare Benutzung einer Kernwaffe unmoralisch, da ihr Einsatz notwendigerweise den Tod von Zivilisten und die Vergiftung der Umwelt nach sich zieht. Sie wurde zum Sinnbild des totalen Krieges, der auf die unterschiedslose Vernichtung ganzer Städte, Regionen oder Länder und ihrer Bewohner abzielt. Die Verletzung der Prinzipien der ''Diskrimination'' und der ''Proportionalität'' (siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerechter_Krieg "Gerechter Krieg"]) stellten die Hauptkritikpunkte am Einsatz von Nuklearwaffen dar.
  +
 
Kernwaffen zählten damit im Verlauf des 20. und 21.Jahrhunderts CE zu den umstrittensten Waffen überhaupt. Allen Protesten und Begrenzungsversuchen zum Trotz waren die verschiedenen Nuklearmächte aus allen möglichen Gründen nicht bereit, auf diese ultimativen Waffen und ihren Abschreckungseffekt zu verzichten. Die mehr oder weniger erfolgreichen Bemühungen zielten hier eher darauf ab, ihre Anzahl zu begrenzen und die Weiterverbreitung zu verhindern, gerade wenn es um die nuklearen Ambitionen konkurrierender oder als feindlich eingestufter Nationen ging.
  +
  +
  +
== Atomwaffen im Honorverse ==
  +
 
Mit der Expansion der Menschheit über die Grenzen ihres Heimatplaneten hinaus wurden Kernwaffen relativ schnell zu effektiven Waffen für den Kampf gegen Raumschiffe. Schon ein einziger direkter Treffer war - und ist - ausreichend, selbst die größten [[Wallschiff]]e zu zerstören oder zumindest schwer zu beschädigen (auch wenn ein solcher Treffer gegen eine moderne [[Nahbereichsabwehr]] praktisch kaum noch möglich ist). Anders als auf einem Planeten, wo der Einsatz einer Kernwaffe immer auch Schäden über das eigentliche Ziel hinaus anrichtet, ist eine Kernexplosion im All harmlos für alles außer das getroffene Objekt und seine unmittelbare Umgebung, vor allem seit der Einführung von [[Partikelschild]]en als Abschirmung für Raumschiffe und [[Gravitationslinse]]n, die die Explosion kanalisieren.
  +
  +
Im [[Honorverse]] gehörten Kernwaffen mit mehreren Megatonnen Sprengkraft zur Standardmunition aller Kampfraumschiffe, schon ein vergleichsweise kleiner [[Zerstörer]] führt mehr als hundert davon in seinen Magazinen, ein [[Podnought]] mehrere Tausend. Kernwaffen fungieren dabei bei den Raumflotten ersten Ranges mittlerweile primär als Energielieferanten für die modernen [[Lasergefechtskopf|Lasergefechtsköpfe]] und gegebenenfalls als [[Seitenschild]]brecher. Als Kontaktsprengköpfe kommen sie gegebenenfalls noch für die Bekämpfung stationärer Ziele oder ungeschützter Raumschiffe zum Einsatz, wie beispielsweise 1919 PD in der [[Schlacht von Grendelsbane]].
   
 
Der Einsatz gegen planetare Ziele erfolgt im 20.Jahrhundert PD indes nicht mehr, denn Kernwaffen sind nach wie vor Massenvernichtungswaffen und ihr planetarer Einsatz führt fast schon zwangsläufig zu einer Verletzung des [[Eridianus Erlass]]es.
Kernwaffen zählten im Verlauf des 20. und 21.Jahrhunderts CE zu den umstrittensten Waffen überhaupt, allen Protesten zum Trotz waren die militärischen Supermächte im ständigen Streit konkurrierender Systeme und Ideologien nicht bereit, auf diese ultimativen Waffen und ihren Abschreckungseffekt zu verzichten. Schon eine einzige Kernwaffe erlaubte ihrem Besitzer im Falle eines Angriffs, der gegnerischen Partei einen extrem hohen Preis abzuverlangen, und die Supermächte horteten tausende dieser Waffen.
 
   
Mit der Expansion der Menschheit über die Grenzen ihres Heimatplaneten hinaus wurden Kernwaffen relativ schnell zu effektiven Gefechtswaffen für den Kampf gegen Raumschiffe. Schon ein einziger Treffer war - und ist - ausreichend, selbst die größten Raumschiffe zu zerstören oder zumindest schwer zu beschädigen. Anders als auf einem Planeten, wo der Einsatz einer Kernwaffe immer auch Schäden über das eigentliche Ziel hinaus anrichtet, ist eine Kernexplosion im All - relativ - harmlos für alles außer das getroffene Objekt, vor allem seit der Einführung von [[Gravitationslinse]]n, die die Explosion kanalisieren. Im [[Honorverse]] gehören Kernwaffen zur Standardmunition aller Kampfraumschiffe, schon ein vergleichsweise kleiner [[Zerstörer]] führt mehr als hundert davon in seinen Magazinen. Kernwaffen fungieren dabei bei den Raumflotten ersten Ranges mittlerweile primär als Energielieferanten für die modernen [[Lasergefechtskopf|Lasergefechtsköpfe]] und gegebenenfalls als [[Seitenschild]]brecher. Als Kontaktsprengköpfe kommen sie gegebenenfalls noch für die Bekämpfung stationärer Ziele oder ungeschützter Raumschiffe zum Einsatz.
 
   
 
Ein massiver Einsatz von Kernwaffen gegen planetare Ziele erfolgte 1923 PD durch das [[Mesanische Alignment]] im Zuge von [[Operation Houdini]] - das Alignment zündete insgesamt mehr als 80 Kernwaffen auf [[Mesa (Planet)|Mesa]], dessen Orbit und verteilt über das gesamte [[Mesa System]]. Diese Tat ging - wie nicht anders zu erwarten - als [[Massaker von Mesa]] und massiver Verstoß gegen den Erdianus Erlass in die Annalen der Geschichte ein. Mehrere Kernwaffen kamen außerdem im [[Beowulf Strike]] gegen zivile Ziele zum Einsatz, ebenfalls durch das Alignment.
Der Einsatz gegen planetare Ziele erfolgt im 20.Jahrhundert PD indes nur noch in Ausnahmefällen, denn Kernwaffen sind nach wie vor Massenvernichtungswaffen und ihr planetarer Einsatz führt fast schon zwangsläufig zu einer Verletzung des [[Eridianus Erlass]]es.
 
   
   
  +
[[Kategorie:Begriffserklärung]]
Ein massiver Einsatz von Kernwaffen erfolgte 1923 PD durch das [[Mesanische Alignment]] im Zuge von [[Operation Houdini]] - das Alignment zündete insgesamt mehr als 80 Kernwaffen auf [[Mesa (Planet)|Mesa]], dessen Orbit und verteilt über das gesamte [[Mesa System]]. Diese Tat ging - wie nicht anders zu erwarten - als [[Massaker von Mesa]] und massiver Verstoß gegen den Erdianus Erlass in die Annalen der Geschichte ein.
 
  +
[[Kategorie:Waffensysteme]]
  +
[[Kategorie:Technologie]]

Aktuelle Version vom 13. Juni 2021, 16:10 Uhr

Atomsprengkopf

Der manticoranische MK86 Atomsprengkopf mit den Gravlinsen

Eine Kernwaffe (Atomwaffe, Nuklearwaffe, Atombombe, Atomsprengkopf) ist eine Waffe, deren Wirkung auf kernphysikalischen Reaktionen – Kernspaltung und/oder Kernfusion – beruht. Konventionelle Waffen beziehen dagegen ihre Explosionsenergie aus chemischen Reaktionen, bei denen die Atomkerne unverändert bleiben. Die Entwicklung der Kernwaffentechnik begann mit dem Zweiten Weltkrieg auf Alterde um 1940 CE.


Einordnung[]

Zusammen mit biologischen und chemischen Waffen gehören Kernwaffen zu den Massenvernichtungswaffen. Bei der Explosion einer Kernwaffe wird generell sehr viel Energie in Form von Hitze, ionisierender Strahlung und innerhalb einer Atmosphäre zudem der Druckwelle frei. Dadurch kann eine Kernwaffe innerhalb kürzester Zeit eine ganze Stadt zerstören und hunderttausende Menschen töten. Die Strahlung verursacht akute Strahlenkrankheit und gesundheitliche Langzeitschäden. Durch den radioaktiven Niederschlag (Fallout) werden bei einem planetaren Einsatz größere Gebiete verseucht.


Funktion[]

Die technische Entwicklung der Kernwaffen seit den 1940er Jahren des 20.Jahrhunderts CE brachte eine große Vielfalt unterschiedlicher Varianten hervor. Unterschieden werden grundsätzlich Kernwaffen nach dem Kernspaltungs- oder Fissionsprinzip („klassische“ Atombombe) und nach dem Kernfusionsprinzip (Wasserstoff- oder H-Bombe).

In einer Kernspaltungsbombe wird zur Auslösung eine überkritische Masse von spaltbarem Material zusammengebracht. Wie hoch diese Masse ist, hängt von Material, Geometrie und Konstruktion ab. Die kleinste kritische Masse lässt sich mit einer Kugelform des spaltbaren Materials erreichen, am häufigsten werden Uran-235 oder Plutonium-239 verwendet. Die Überkritikalität führt zu einer Kernspaltungs-Kettenreaktion mit schnell anwachsender Kernreaktionsrate. Die dadurch freigesetzte Energie bringt das Material zur explosiven Verdampfung.

Bei der Fusionsbombe wird zunächst eine Kernspaltungsbombe gezündet. Die dadurch im Inneren der Bombe erzeugten Drücke und Temperaturen reichen aus, um mit dem in ihr enthaltenen Lithium die Fusionsreaktion zu zünden. Mit dem vorhandenen Deuterium und dem in der genannten Reaktion erzeugten Tritium kommt die thermonukleare Reaktion in Gang.


Geschichte[]

Durch die Kernspaltung eröffnete sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Möglichkeit, die Sprengkraft von tausenden Tonnen TNT in militärisch einsetzbaren Sprengkörpern zu realisieren. Die Weiterentwicklung zur technisch anspruchsvolleren Fusionsbombe versprach im Rahmen des Wettrüstens zu Beginn des Kalten Kriegs Bomben mit mehreren Millionen Tonnen TNT-Äquivalent.

Die Atombombe wurde zuerst von den USA im Manhattan-Projekt entwickelt. Am 16. Juli 1945 fand der erste Kernwaffentest mit einer Kernwaffenexplosion unter dem Projektnamen Trinity (engl. ‚Dreifaltigkeit‘) statt. Am 6. und 9. August 1945 folgten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die hunderttausende Opfer forderten. In der Folge begann ein nukleares Wettrüsten zwischen den Supermächten USA und UDSSR, in dem beide Seiten immer größere Arsenale anhäuften und schließlich die Fähigkeit besaßen, im Ernstfall beim Einsatz aller verfügbaren Kernwaffen einen Overkill zu verursachen, in dem die Menschheit theoretisch mehrfach ausgelöscht worden wäre.

Zunächst nur im Arsenal der Supermächte USA und UDSSR vorhanden, strebten in den Folgejahr(zehnt)en auch verschiedene regionale Mächte - mehr oder weniger erfolgreich - nach eigenen Kernwaffen, vor allem in Konfliktregionen. Die Arsenale der planetaren Nuklearmächte auf Alterde reichten dabei von wenigen Dutzend Sprengköpfen bis hin zu mehr als zehntausend, von "taktischen" Gefechtsfeldwaffen bis hin zu strategischen "City Bustern".

Der Besitz von oder das Streben nach Kernwaffen galt je nach Auslegung entweder als nationale Prestigesache, Machtprojektion, Ausgleich oder verteidigungspolitische Notwendigkeit. Denn schon eine einzige Kernwaffe erlaubt ihrem Besitzer, jeden möglichen Kontrahenten zu bedrohen und im Falle eines Krieges der gegnerischen Partei einen extrem hohen Preis abzuverlangen.


Kontroversen[]

Für viele Menschen ist die planetare Benutzung einer Kernwaffe unmoralisch, da ihr Einsatz notwendigerweise den Tod von Zivilisten und die Vergiftung der Umwelt nach sich zieht. Sie wurde zum Sinnbild des totalen Krieges, der auf die unterschiedslose Vernichtung ganzer Städte, Regionen oder Länder und ihrer Bewohner abzielt. Die Verletzung der Prinzipien der Diskrimination und der Proportionalität (siehe "Gerechter Krieg") stellten die Hauptkritikpunkte am Einsatz von Nuklearwaffen dar.

Kernwaffen zählten damit im Verlauf des 20. und 21.Jahrhunderts CE zu den umstrittensten Waffen überhaupt. Allen Protesten und Begrenzungsversuchen zum Trotz waren die verschiedenen Nuklearmächte aus allen möglichen Gründen nicht bereit, auf diese ultimativen Waffen und ihren Abschreckungseffekt zu verzichten. Die mehr oder weniger erfolgreichen Bemühungen zielten hier eher darauf ab, ihre Anzahl zu begrenzen und die Weiterverbreitung zu verhindern, gerade wenn es um die nuklearen Ambitionen konkurrierender oder als feindlich eingestufter Nationen ging.


Atomwaffen im Honorverse[]

Mit der Expansion der Menschheit über die Grenzen ihres Heimatplaneten hinaus wurden Kernwaffen relativ schnell zu effektiven Waffen für den Kampf gegen Raumschiffe. Schon ein einziger direkter Treffer war - und ist - ausreichend, selbst die größten Wallschiffe zu zerstören oder zumindest schwer zu beschädigen (auch wenn ein solcher Treffer gegen eine moderne Nahbereichsabwehr praktisch kaum noch möglich ist). Anders als auf einem Planeten, wo der Einsatz einer Kernwaffe immer auch Schäden über das eigentliche Ziel hinaus anrichtet, ist eine Kernexplosion im All harmlos für alles außer das getroffene Objekt und seine unmittelbare Umgebung, vor allem seit der Einführung von Partikelschilden als Abschirmung für Raumschiffe und Gravitationslinsen, die die Explosion kanalisieren.

Im Honorverse gehörten Kernwaffen mit mehreren Megatonnen Sprengkraft zur Standardmunition aller Kampfraumschiffe, schon ein vergleichsweise kleiner Zerstörer führt mehr als hundert davon in seinen Magazinen, ein Podnought mehrere Tausend. Kernwaffen fungieren dabei bei den Raumflotten ersten Ranges mittlerweile primär als Energielieferanten für die modernen Lasergefechtsköpfe und gegebenenfalls als Seitenschildbrecher. Als Kontaktsprengköpfe kommen sie gegebenenfalls noch für die Bekämpfung stationärer Ziele oder ungeschützter Raumschiffe zum Einsatz, wie beispielsweise 1919 PD in der Schlacht von Grendelsbane.

Der Einsatz gegen planetare Ziele erfolgt im 20.Jahrhundert PD indes nicht mehr, denn Kernwaffen sind nach wie vor Massenvernichtungswaffen und ihr planetarer Einsatz führt fast schon zwangsläufig zu einer Verletzung des Eridianus Erlasses.


Ein massiver Einsatz von Kernwaffen gegen planetare Ziele erfolgte 1923 PD durch das Mesanische Alignment im Zuge von Operation Houdini - das Alignment zündete insgesamt mehr als 80 Kernwaffen auf Mesa, dessen Orbit und verteilt über das gesamte Mesa System. Diese Tat ging - wie nicht anders zu erwarten - als Massaker von Mesa und massiver Verstoß gegen den Erdianus Erlass in die Annalen der Geschichte ein. Mehrere Kernwaffen kamen außerdem im Beowulf Strike gegen zivile Ziele zum Einsatz, ebenfalls durch das Alignment.