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Version vom 18. April 2021, 12:33 Uhr

Als Baumkatze bezeichnet man die eingeborene, empfindungsfähige und intelligente Spezies des Planeten Sphinx im Manticore-System. Oftmals wird im alltäglichen Sprachgebrauch auch die Bezeichnung 'Katz verwendet.


Physiologie

Trotz der Bezeichnung "Baumkatze" denken viele Menschen beim Anblick eines Vertreters dieser Spezies eher an ein Wiesel (Mustelidae), obwohl Baumkatzen einen Greifschwanz besitzen und wesentlich größer sind. Tatsächlich sind sie eher mit den terranischen Marderbären vergleichbar, allerdings wesentlich intelligenter. Die meisten Menschen finden den Kopf einer Baumkatze noch am ehesten mit dem einer terranischen Katze vergleichbar.

Die Bezeichnung "Baumkatze" wurde von dem ersten Menschen, der ihre Existenz entdeckte (und auch adoptiert wurde) festgelegt, der damals siebenjährigen Stephanie Harrington. Die Bezeichnung ist seitdem über mehrere Jahrhunderte beibehalten worden.

Baumkatzen gelten mit 8 Sphinx-Jahren (42 T-Jahre) als erwachsen und mit 10 Sphinx-Jahren (52,5 T-Jahre) als voll ausgewachsen. Die Lebenserwartung beträgt ca. 250 T-Jahre.

Körperbau

Der Körper einer Baumkatze ist im Durchschnitt 60 Zentimeter lang (ohne Greifschwanz), der Schwanz selbst ist nochmal so lang. Größere Exemplare erreichen sogar 70 Zentimeter Körperlänge. Erwachsene Männchen wiegen im Durchschnitt 9 - 10 kg, erwachsene Weibchen 8 - 9 kg. Das Fell der Männchen ist normalerweise cremefarben und grau gefärbt und sie besitzen "Altersringe" am Schwanz, von denen jeder fünf Sphinx-Jahre[1] symbolisiert. Die Weibchen sind normalerweise braun-weiß gescheckt und besitzen keine Altersringe. Mit fortschreitendem Alterungsprozess mischt sich bei beiden Geschlechtern immer mehr Grau in die Fellfärbung.

Baumkatzen haben wie alle sphinxianischen Lebenformen sechs Gliedmaßen in drei Paaren. Das mittlere und hintere Paar dienen der Fortbewegung und jedes Glied endet in einer Tatze mit drei Fingern und einem "Daumen", den so genannten "Echtpfoten". Die Tatzen des vordersten Paars besitzen jeweils vier Finger und einen Daumen und sind evolutionär zu so genannten "Echthänden" umgewidmet worden, dienen also nicht mehr in erster Linie der Fortbewegung[2].

Klauen

Jeder Finger besitzt eine einziehbare, zentimeterlange Sichelklinge aus einem zahnschmelzähnlichen Material mit einer innenliegenden Schneide. Diese Klauen, deren Schärfe Obsidianklingen übertrifft, dienen zum Klettern, Jagen und für Angriff und Verteidigung. Sie können ein Objekt nicht nur festhalten, sondern es auch aufschlitzen und sind somit tödliche Waffen. Neben diesen Krallen besitzen Baumkatzen zudem nadelspitze, gebogene Zähne, die bei geschlossenem Mund nicht sichtbar sind.

Greifschwanz

Der Greifschwanz einer Baumkatze ähnelt in seiner Funktion den Greifschwänzen einiger terranischer Affenarten, allerdings ist er abgeplattet, nur auf der Oberseite behaart und besitzt eine ledrige Unterseite, um die Griffigkeit vor allem im Winter zu erhöhen[3]. Baumkatzen können ihren Schwanz daher der Länge nach zusammenrollen, um die unbehaarte Seite vor der Witterung zu schützen. Zusätzlich dient er als Balanceinstrument beim Klettern. Im Sitzen rollen Baumkatzen den Greifschwanz oft um ihre Echtpfoten, beim Schlafen um den Körper. (HH8)

Fell

Das Fell einer Baumkatze dient neben der Tarnung auch der Isolation gegen die Witterung. Baumkatzen wechseln ihr Sommer- und Winterfell aber nicht in einem festgelegten Zyklus, die Dicke ihres dreischichtigen[4] Pelzes ist abhängig von der aktuellen Umgebungstemperatur. Dies resultiert aus den sehr langen Jahreszeiten auf Sphinx, wo sich ein Wechsel durchaus um Monate verschieben kann. Das Winterfell fällt mit Eintreten der warmen Monate allmählich komplett aus und die Mittelschicht aus Flaum ändert ihre Dicke je nach Jahreszeit. Diese Dreischichtigkeit macht das Fell einer Baumkatze so warm, weich und seidenglatt. (HH8)

Baumkatzen nutzen ihr eigenes ausgefallenes Fell als Grundstoff für einfache Webarbeiten und als Polsterung für ihre Wohnnester.

Lautapparat

Baumkatzen besitzen keine Lautsprache, ihr Stimmapparat ist lediglich zur Erzeugung von Signallauten geeignet. Baumkatzen schnurren wie terranische Katzen, wenn sie zufrieden sind und lassen in verschiedenen Situationen ein "Blieken" ertönen, dass je nach Betonung sowohl Kontaktaufnahme, Lob, Tadel oder Protest bedeuten kann. Ein tiefes Grollen oder ein Fauchen ist ein Warnsignal, das tunlichst beachtet werden sollte. Ertönt der "Kriegsschrei"[5] einer Baumkatze, ist mit unmittelbar folgender tödlicher Gewalt seitens der 'Katz zu rechnen.

Die Unfähigkeit, sprachliche Laute zu formen, stellt für die teleempathischen Baumkatzen kein Hindernis dar - sie kommunizieren über Gedankenübertragung.


Fortpflanzung

In ihrer natürlichen Umgebung gehen junge Baumkatzen temporäre Beziehungen ein, aber erwachsene Baumkatzen binden sich ein Leben lang und sind absolut monogam. Ungebundene Baumkatzen sind praktisch unfruchtbar, verheiratete Baumkatzen indes nicht. Sie sind das ganze Jahr über sexuell aktiv und besitzen keine feste Paarungszeit. Für gewöhnlich überwiegen Mehrlingsgeburten mit drei bis fünf Kätzchen, der Durchschnitt liegt bei vier Jungen. Weibliche Baumkatzen sind nach Erreichen des Erwachsenenalters über 150 T-Jahre lang fruchtbar und im Durchschnitt ist alle 8 bis 10 T-Jahre mit einer 6-monatigen Schwangerschaft zu rechnen. Von Menschen adoptierte Baumkatzen geben ihre Jungen nach zwei bis drei T-Jahren für gewöhnlich in die Obhut ihres Clans. Für Baumkatzen gelten in der Royal Manticoran Navy die gleichen Vorschriften wie für Menschenfrauen - d.h. sie dürfen im Falle einer Schwangerschaft nicht in einer potentiell gefährlichen Umgebung wie einem Raumschiff belassen werden, daher werden Adoptierte, deren Baumkatze schwanger ist, umgehend auf einen Posten mit niedrigem Umweltrisiko versetzt. Außerdem steht den Adoptieren Mutterschaftsurlaub von generell drei bis maximal 10 T-Jahren zu, letzteres, falls die Jungen nicht in die Obhut des Clans übergeben werden können.


Ernährung

Baumkatzen sind Fleischfresser[6] und stellen in ihrer natürlichen Umgebung die Spitze der Nahrungskette dar. Allerdings benötigen sie eine teilweise pflanzliche Ernährung, um gesund zu bleiben. Alle Baumkatzen sind verrückt nach terranischem Sellerie, erstens, weil sie den Geschmack mögen und zweitens, weil der an sphinxianische Umweltbedingungen angepasste Sellerie wie das einheimische "Purpurhorn" einen positiven Effekt auf den teleempathischen Sinn der Baumkatzen hat. Allerdings können sie terranische Zellulose nicht verdauen, daher bringt der übermäßige Konsum von Sellerie Probleme mit sich.

Die Baumkatzen sind auf Sphinx zudem der Hauptjäger des auf Sphinx angesiedelten terranischen Hasen. (HH2)


Psychologie

Teleempathie

Baumkatzen sind Teleempathen, das bedeutet, sie kommunizieren per Gedankenaustausch miteinander und spüren zudem die Emotionen ihres Gegenübers. Demzufolge gibt es in ihrer Gesellschaft so etwas wie "Privatsphäre" oder Geheimnisse nicht wirklich, da jede Baumkatze die Präsenz und den Standort jedes Lebewesens in einem gewissen Umkreis spürt und sich auch die Emotionen nicht verbergen lassen. Baumkatzen spüren auch die Emotionen jedes Menschen in ihrer Umgebung, was sie zu lebenden Lügendetektoren und Frühwarnsystemen macht.


Persönlichkeit

Jeder, der mit Baumkatzen zu tun hat und sich auf sie einlässt, realisiert sehr schnell, dass sie keine einfachen Tiere sind. Und niedliche Haustiere sind sie ungeachtet ihrer äußeren Erscheinung schon gar nicht. Jede Baumkatze ist eine individuelle Persönlichkeit und muss auch als solche behandelt werden. Einige wenige Adoptionen sind sogar gescheitert, weil der adoptierte Mensch die Baumkatze als Person nicht wahrgenommen und sie wie ein Haustier behandelt hat.

Obwohl die Baumkatzengesellschaft im Lauf der Jahrzehnte ein grundlegendes Verständnis für menschliche Denkmuster und Konventionen entwickelt habt, kann es, bis sich eine kürzlich adoptierte Baumkatze an die menschliche Gesellschaft angepasst hat, zu sehr interessanten - und auch unangenehmen - Zwischenfällen kommen. Baumkatzen sind sehr direkte Wesen und es fehlt ihnen anfänglich schlicht das Verständnis für einige menschliche Eigenarten. So besitzen sie zum Beispiel sehr unkomplizierte Ansichten, was Feinde angeht - es gibt die, um die man sich bereits hinlänglich gekümmert hat und die, die noch leben. Es dauert eine Weile, bis sie nachvollziehen können, warum es keine gute Idee ist, jeden menschlichen Feind sofort nieder zu machen. Bis dahin sollte man es vermeiden, eine Baumkatze zu ärgern oder ihrer Person mit negativen Emotionen zu begegnen.

Glücklicherweise sind Baumkatzen sehr schnelle Lerner und begreifen die Bedeutdamkeit von Verhaltensregeln in bestimmten Umgebungen (z.B. Maschinenräumen) und Situationen sehr schnell. Dennoch betrachten sie manche menschliche Eigenart nach wie vor mit Verwunderung und Unverständnis und befolgen sie in erster Linie, um ihre Person nicht in peinliche Situationen zu bringen.

Für gewöhnlich sind ihre Manieren und ihr Verhalten in menschlicher Gesellschaft exzellent, menschliches Fehlverhalten ruft aber bei Überschreitung eines gewissen Grades "Bestrafungsaktionen" wie das Zerfetzen von Kleidung hervor, die aber meist glimpflich ausgehen und keine körperlichen Verletzungen hervorrufen. Einen "Faux-pas" hat sich noch keine Baumkatze erlaubt, ebensowenig hat je eine Baumkatze ein Verbrechen nach menschlichen Standards begangen.

Wird eine Baumkatze oder ihre Person jedoch direkt und unmittelbar an Leib oder Leben bedroht, dann sind alle Regeln, Konventionen oder Zugeständnisse an menschliche Empfindlichkeiten vergessen. Eine wütende Baumkatze ist für viele Menschen eine extrem unangenehme Überraschung, gerade weil sie in ihrem normalen Gebaren so sehr an "niedliche Haustiere" erinnern.


Bindung

Eine Baumkatze, die sich mit einer anderen Baumkatze vermählt, geht eine teleempatische Verbindung mit ihr ein. Ebenso kann eine Baumkatze eine Geistesverbindung mit einem Menschen herstellen. Diese Bindung erfolgt ohne Vorwarnung für beide Seiten und entwickelt sich in der Folgezeit zu voller Stärke. Die Menschen bezeichnen diesen Vorgang als "Adoption" und die Menschen, die eine Bindung mit einer Baumkatze haben, bezeichnen sich selbst als "Adoptierte". Die teleempatische Verbindung ist für das restliche Leben der Verbundenen derart bedeutsam, dass nach dem Tod einer vermählten Baumkatze (oder eines adoptierten Menschen) ihr Partner häufig Selbstmord begeht, weil der Verlust extrem schmerzhaft und grausam ist.

Das Band, das einen Menschen mit einer Baumkatze verbindet, ist extrem stark, aber aufgrund der eingeschränkten geistigen Fähigkeiten der Menschen (sie sind keine Teleempathen und in der Sprache der Baumkatzen "Geistesblind") dennoch begrenzt. In seltenen Fällen kann eine geistig sehr starke Baumkatze (eine Sagen-Künderin zum Beispiel) einem Menschen Emotionen und Bilder mitteilen. In jedem Fall können beide Adoptionspartner die grundlegenden Emotionen des anderen wahrnehmen, sehr starke Gefühle wie Angst oder Zorn sind generell klar verständlich. Bei einer voll etablierten Bindung spiegeln sich die Emotionen eines Adoptierten oftmals in Haltung und Körpersprache seiner Baumkatze wieder und es existieren spiegelbildliche unbewusste Bewegungen[7]

Eine Vorhersage, welche Personen eine Bindung miteinander eingehen, ist nicht möglich. Nach Jahrhunderten der Berichte wissen die Baumkatzen zumindest, dass einige von ihnen offenbar ein angeborenes Bedürfnis verspüren, das menschliche "Geistesleuchten" zu suchen. Dennoch ist die Adoptionsrate relativ gering, da die meisten Baumkatzen sich nicht weit von ihrem Clangebiet entfernen. Mit der Zunahme der menschlichen Population auf Sphinx ist die Rate noch weiter gesunken. Ein Wechsel trat erst ein, als die Baumkatzen eine Kolonie auf Grayson gründeten, da Baumkatzen dort prinzipiell in unmittelbarem Kontakt mit Menschen leben.

Eine Trennung von miteinander verbundenen Partnern ist zeitweise möglich, über längere Zeit allerdings führt dieser Zustand zu Stress. Baumkatzen, die sich mit einem Menschen verbinden, verlassen normalerweise ihren Clan und begleiten "ihren" Menschen überall hin. Ein regelmäßiger Kontakt mit dem Clan ist in den meisten Fällen dennoch möglich, denn viele Adoptierte arbeiten für den Sphinxianischen Forstdienst. Dennoch gibt es auch Baumkatzen, die ihren Clan für immer verlassen[8] Auch aus diesem Grund binden sich Baumkatzen sehr stark an "ihre" Person.


Baumkatzen "reiten" für gewöhnlich auf der Schulter ihrer Person, diese Position ist praktisch Tradition. Dabei verankern sie die hinteren Extremitäten auf Höhe des Schulterblattes in der Kleidung und die Mittelextremitäten auf der Schulter selbst. Allerdings bringt diese Position auch Probleme mit sich, denn viele Menschen sind nicht in der Lage, über längere Zeiträume ein neun Kilo schweres Wesen so auf der Schulter zu tragen, zum anderen hält gewöhnliche Kleidung den Baumkatzenkrallen nicht stand. Dieses Problem lässt sich durch die Verstärkung der Schulter und Rückenpartie mit ballistischem Tuch lösen.


Sprache

Baumkatzen "sprechen" wie bereits erwähnt über Gedankenaustausch miteinander, es gibt daher keine gesprochene Sprache. Ihre Gedankensprache enthält viele beschreibende Bezeichnungen, die ein Objekt oder Wesen auf sein markantestes Merkmal reduzieren, so bezeichnen die Baumkatzen den Hexapuma als Todesrachen und die Menschen als Zwei-Beine. Ebenso beschreibend ist der Name, den eine Baumkatze selbst trägt.

Seit etwa 1910 PD sind Baumkatzen in der Lage, über eine eigens entwickelte Zeichensprache mit den Menschen zu kommunizieren.


Ökologische Position

Baumkatzen sind die intelligenteste eingeborene Spezies auf Sphinx und in Gruppen auch die dominierenden Räuber. Es gibt größere Raubtiere, zum Beispiel Hexapumas oder Gipfelbären, aber diese sind klassische, instinktgesteuerte Raubtiere und Einzelgänger und haben gegen einen Baumkatzenclan keine Chance. Umgekehrt hat eine einzelne Baumkatze, die am Boden von einem Hexapuma erwischt wird, keine Chance und Hexapumas lassen auch keine Chance, eine unvorsichtige Baumkatze zu töten, ungenutzt. Baumkatzen betrachten Hexapumas daher als Todfeinde und dulden ihre Gegenwart nicht in ihrem Revier. Daher wird jeder Hexapuma, der so dumm ist, sich in das Revier eines Clans zu wagen, mit größter Entschlossenheit angegriffen und getötet.

Baumkatzen haben im Nomalfall aber keine natürlichen Feinde, da sie sich nur selten auf den Boden hinab begeben und Hexapumas zu schwer sind, um auf Bäume zu klettern. Weite Strecken legen sie mit Hilfe der Pfostenbäume zurück, die den gesamten Planeten bedecken und deren waagrechte Äste praktisch "Highways" bilden.


Gesellschaft

Kultur

Baumkatzen bezeichnen sich selbst als Leute. Sie sind in Clans organisiert, die aus mehreren hundert Individuen bestehen und praktisch um die sogenannten Sagen-Künderinnen aufgebaut sind, die ihre einzige Möglichkeit zur Archivierung von Geschichten und Erfahrungen darstellen.

Jeder Clan wird von den Ältesten regiert, von denen jeder eine bestimmte "Zunft" (Jäger, Kundschafter, etc) innerhalb des Clans vertritt.

Junge Baumkatzen sind sehr aktiv und neugierig, daher übernimmt der gesamte Clan die Aufsicht und Erziehung. Bei adoptierten Baumkatzen gibt die Mutter ihre Jungen in einem gewissen Alter in die Obhut des Clans, da Menschen trotz aller Bemühungen nicht alle Aspekte der Erziehung abdecken können.

Die Baumkatzenkultur war zum Zeitpunkt der menschlichen Besiedlung des Planeten in etwa auf steinzeitlichem Niveau, mit der (einfachen) Beherrschung des Feuers, der Herstellung und Nutzung von Steinwerkzeugen und einfachen Seilen und Netzen. Organisierte Landwirtschaft war praktisch unbekannt, erste Experimente in dieser Richtung unternahmen die Baumkatzen erst, nachdem sie die Menschen bei dieser Tätigkeit beobachtet hatten.

Organisierter handel zwischen den Clans existiert ebenfalls bis zu einem gewissen Grad, allerdings werden nur Überschüsse gehandelt, die man selbst nicht braucht. Seit der Ankunft der Menschen sind zudem neue Objekte wie Metallklingen in den Besitz der Clans gelangt, die die Menschen ihnen direkt als Unterstützung zur Verfügung stellen. Besonders beliebt sind in dieser Hinsicht Windspiele und Glöckchen, die die Baumkatzen auch selbst herstellen/kombinieren und in ihren Wohnbäumen aufhängen.

Die Baumkatzengesellschft ist sehr beständig und Innovationen werden nur langsam umgesetzt. Meistens werden diese Innovationen von einzelnen Individuen angestoßen und diese Individuen erlangen damit, wenn die Innovation zu wesentlichen positiven Veränderungen führt, sehr schnell große Bedeutung in ihrem Clan und der Baumkatzengesellschaft generell.


Namen

Jede Baumkatze hört auf einen beschreibenden Namen, der ihre markanteste Eigenschaft wiedergibt und der sich im Laufe ihres Lebens ändern kann. Adoptierte Baumkatzen führen zusätzlich noch einen weiteren Namen, der ihnen von ihrer Person gegeben wird und der sehr wichtig für die Bindung ist. Dieser Name ändert sich nie.


Geschichte

Die Baumkatzen von Sphinx entwickelten sich lange vor dem Eintreffen der Menschen im Manticore-System.

Als die Menschen auf dem Planeten landeten, fällten die Baumkatzen die planetenweite Entscheidung, sich den unbekannten Neuankömmlingen nicht zu zeigen, sondern sie zuerst sorgfältig zu beobachten. Sagen-Künderinnen bewahrten die Berichte der einzelnen Kundschafter und gaben sie über Generationen weiter. Diese Entscheidung beruhte auf dem Bericht eines Kundschafters, der eines der ersten Erkundungsteams beobachtet hatte und Zeuge geworden war, wie ein Mitglied dieses Teams einen angreifenden Hexapuma mit "einem einzigen Bellen aus einem Stock"[9] auf Distanz tötete.

Diese Machtdemonstration lies die Baumkatzen vorsichtig werden und so zeigten sie sich auch Jahrhunderte später nicht, als die ersten permanenten Siedler auf Sphinx eintrafen. Über mehrere Jahrzehnte hinweg beobachteten die Baumkatzen die Neuankömmlinge von den Bäumen herab, bis Stephanie Harrington eines Nachts den Baumkater Klettert-flink (alias Löwenherz) beim Diebstahl von Sellerie erwischte und dieser dabei unerwartet (und unbeabsichtigt) die erste Mensch-Katz-Bindung knüpfte. (HHA1)

Auch nach Beginn der Adoptionen verheimlichten die Baumkatzen ihre wahre Intelligenz und ihre kulturellen Fähigkeiten und sabotierten bewusst jeden menschlichen Versuch, in dieser Richtung eine eindeutige Bewertung zu erlangen. Ihre menschlichen Gefährten entwickelten ein schon fast instinktives Bedürfnis, nichts voreilig über die Baumkatzen preiszugeben und somit wurden Baumkatzen auf der Intelligenzskala schließlich knapp über irdischen Delphinen eingestuft. (HHA1) Baumkatzen galten von da an als die zwölfte bekannte intelligente, nichtmenschliche Spezies und als die Kleinste. Zuvor schon war ihnen im Neunten Zusatzartikel zur manticoranischen Verfassung auf ewig ein Drittel der Planetenoberfläche als unveräußerliches Territorium zugesprochen worden.

Im Jahr 1727 PD trat die Richtman Corporation auf den Plan, eine Tarnfirma, die im Auftrag von Manpower Incorporated Lobbyarbeit für den >humanen Fang< von Baumkatzen mit >nichttödlichen Fallen< zu >Zwecken der wissenschaftlichen Forschung und dem Export zu interstellaren zoologischen Instituten< betrieb. In Wahrheit ging es darum, den Bioingenieuren auf Mesa Versuchstiere zu beschaffen, anhand derer Manpower die Funktionsweise von Telepathie und deren möglichen Einbau in das menschliche Genom erforschen wollte. Dies führte zu einem jahrelangen erbitterten Streit zwischen dem Sphinxianischen Forstdienst und seinen Unterstützern auf der einen und den Lobbyisten und gekauften Unterstützern der Richtman Corporation auf der anderen und dieser endete erst, als ein Journalist die zahlreichen Tarnschichten durchdrang und Manpower als den Drahtzieher entlarvte. Der neunte Zusatzartikel wurde in der Auseinandersetzung dennoch beschädigt, da auch andere Interessengruppen ihre Chancen witterten, die ihnen aus einer Streichung des Artikels entstanden wären (z.B. Bergbaufirmen). (HHA1)

Nachdem die manticoranische Kronprinzessin Adrienne Winton um 1775 PD von dem Baumkater Traum-Sucher (alias Dianchect) adoptiert und kurz darauf vor einem Attentat bewahrt worden war, erweiterte die Krone die Gültigkeit des Neunten Zusatzartikels endgültig auf das gesamte manticoranische Territorium. In ihrer eigenen Regierungszeit als Königin verfügte Adrienne I. zudem, das Baumkatzen ihren Menschen überallhin begleiten dürfen, auch an Bord militärischer Raumschiffe und für sie die gleichen Schutzbestimmungen gelten wie für ihre Personen. (HH1)

Bis ca. 1907 PD herum blieb dieses Arrangement fast unverändert, dann beschlossen die Sagen-Künderin Samantha und ihr Gefährte Nimitz, ihre Jungen nicht auf Sphinx, sondern auf Grayson großzuziehen und überzeugten die Ältesten des Clans vom Hellen Wasser, es sei an der Zeit, ihre Art auf anderen Planeten anzusiedeln, also selbst Kolonien zu gründen. Sowohl Nimitz als auch Samantha hatten die furchbare Zerstörungskraft menschlicher Raumwaffen persönlich erlebt und hatten erkannt, wie gefährdet ihre Art war, sollte es jemals zu einem Angriff auf den Planeten Sphinx selbst kommen. Trotz anfänglicher Bedenken stimmten die Ältesten zu und die Baumkatzen etablierten eine kleine Kolonie auf dem Gut von Harrington - nicht ohne zuvor in einen Disput mit dem Forstdienst zu geraten, der anfänglich eine ungesetzliche Aktion hinter dem "angeblichen Ausreisevorhaben" vermutete. (HH7)

Um 1913 PD lernten die Baumkatzen eine Gebärdensprache, die endlich eine Kommunikation zwischen Menschen und Baumkatzen ermöglichte und begannen allmählich, ihre Vorsichtsmaßnahmen zu reduzieren und ihre wahre Intelligenz und Gesellschaftsstruktur zu enthüllen.

Im Jahr 1922 PD wurde der Planet Sphinx in Folge des Angriffs der Mesan Alignment Navy auf die Zentralwerften des Manticore Systems (Operation Oyster Bay) von mehreren großen Trümmerstücken der Raumstation HMSS Vulcan getroffen. Einer dieser Einschläge traf das Revier des Clans vom Schwarzen Felsen und löschte den gesamten Clan mit Ausnahme einer einzigen Sagen-Künderin aus und das daraus resultierende teleempathische Trauma forderte auch Opfer in anderen Clans. Insgesamt starb etwa ein Prozent der gesamten Baumkatzenpopulation - ca. 8.700 von geschätzten 12 Millionen. Daraufhin gaben die Baumkatzen ihre Isolation vollständig auf und stellten aus allen Clans Jäger und Kundschafter ab, um "ihren" Menschen im Kampf gegen den zu diesem Zeitpunkt noch unidentifizierten Feind zu helfen. Sie übernahmen dabei die Rolle von lebenden "Frühwarnsystemen" gegen die mesanische Nanovirusprogrammierung, mit der Menschen ohne Vorwarnung oder Chance zur Gegenwehr zu unfreiwilligen Selbstmordagenten des Alignments gemacht werden, da sie die plötzliche, radikale Veränderung der Emotionen des Agenten spüren können.


Berühmteste Baumkatzen

Die komplette Liste aller namentlich bekannten Baumkatzen findet sich hier

  • Löwenherz, verbunden mit Stephanie Harrington
  • Dianchect, verbunden mit Königin Adrienne I.
  • Nimitz, verbunden mit Honor Harrington
  • Samantha, verbunden zunächst mit Harold Tschou, später mit Hamish Alexander
  • Hipper, verbunden mit Rachel Mayhew
  • Ariel, verbunden mit Königin Elizabeth III.
  • Monroe, verbunden zunächst mit König Roger III., danach mit Königingemahl Justin Zyrr-Winton.
  • Magnus, verbunden mit Königin Samantha II.


Referenzen

  1. also 5,22 T-Jahre
  2. können aber wie beim Menschen zur Unterstüzung der Fortbewegung herangezogen werden, z.B. beim Klettern
  3. Abrutschen ist keine gute Methode, um von einem Baum zu steigen
  4. das Winterfell, die Mittelschicht und die Unterschicht
  5. meistens ein Geräusch wie zerreißende Leinwand oder ein pulsierendes Fauchen
  6. Hauptbeute: einheimische Arten wie Baumhüpfer, Bodenrenner, Seebauer und Sphinxianische Chipmunks
  7. so stimmen zum Beispiel bei starker Wut das Zucken des Mundwinkels von Honor Harrington und das Zucken der Schweifspitze ihres Gefährten Nimitz in Takt und Ausprägung überein
  8. Ariel und Monroe sind solche Baumkatzen
  9. einem Gewehr