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Hilfskreuzer sind umgerüstete, bewaffnete Handels- oder Passagierschiffe für den Handelskrieg.


Allgemeines[]

Zweck des Hilfskreuzer-Konzepts ist es, durch Umrüstung von Handelsschiffen einer Flotte schnell und ohne großen Materialaufwand weitere Kriegsschiffe zur Verfügung zu stellen. Dieser Umbau besteht meistens lediglich aus dem Einbau einer Bewaffnung sowie der dazugehörigen Feuerleitanlage sowie zusätzlichen Quartieren für die größere Besatzung. Größere Veränderungen, wie das Anbringen von Panzerung oder die Umgestaltung der inneren Struktur eines Handelsschiffs mit großen Frachträumen zum Kriegsschiff mit kleinen Räumen zur Schadensbegrenzung, werden praktisch nicht durchgeführt, da sie zu zeitaufwendig wären und letztlich im Ernstfall nur einen geringen Nutzen hätten. Einem echten Kriegsschiff waren und sind Hilfskreuzer ohnehin jederzeit an Kampfkraft und bis auf wenige Ausnahmen auch an Geschwindigkeit weit unterlegen.

Aus den Einschränkungen des Hilfskreuzers ergibt sich auch sein Einsatzbereich. Er wird meistens zu Aufgaben eingesetzt, bei denen die Gefahr eines Kontaktes mit feindlichen Flottenkräften relativ gering ist, die Aufgabe kein vollwertiges Kriegsschiff erfordert oder diese in nicht ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Die genaue Art des Einsatzes hängt von den Aufgaben und der Strategie der jeweiligen Streitkräfte ab.

Hilfskreuzer gab es bereits zu Zeiten der Segelschiffe. Sie wurden unter anderem im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 und im Japanisch-Russischen Krieg von 1904 bis 1905 eingesetzt. Auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden Hilfskreuzer eingesetzt, häufig für Sicherungsaufgaben, Patrouillen und für den Kaperkrieg.


Hilfskreuzer im Honorverse[]

Hilfskreuzer

Hilfskreuzer stellen im Honorverse eine Möglichkeit für kleinere und wirtschaftlich rückständige Sternnationen dar, einen zumindest grundlegenden Systemschutz zu organisieren oder ihre meist schwachen Raumflotten zu verstärken. So rüsteten private Eigner auf Masada ihre Frachtschiffe mit Waffen aus, um diese als Hilfskreuzer und Piraten im Kampf gegen das Protektorat von Grayson einsetzen zu können.

Viele Piratenschiffe im Honorverse sind ebenfalls eine Art von Hilfskreuzer, zumeist umgebaute Frachtschiffe, die von den Piraten gekapert wurden. Ihre Ausrüstung schwankt qualitativ stark, die meisten benutzen einschüssige Raketenstarter und ihre Beschleunigungsraten sind so niedrig, dass jedes echte Kriegsschiff höchstens darüber lacht... aber wenn diese improvisierten Raketenplattformen Jagd auf kleine oder mittelgroße unbewaffnete Frachter machen, können sie schweren Schaden anrichten.


Hilfskreuzer der Andermanischen Raumflotte[]

Die KAM nutzt bewaffnete Flottenversorger der Vogel Klasse, die rein technisch als Hilfskreuzer fungieren können und schwer genug bewaffnet sind, um sich gegen jeden Piraten und notfalls sogar leichte Flotteneinheiten verteidigen zu können, wenn diese das Schiff entern wollen und dafür auf Energiewaffenreichweite heran kommen. Gegen letztere allerdings nur, wenn diese nicht damit rechnen, dass der "Frachter" sich wehrt.


Hilfskreuzer der Haven Navy[]

Eine der wenigen größeren Raumflotten, die Hilfskreuzer bewusst einsetzte, war die Volksflotte von Haven. Dabei handelte es sich aber nicht um Hilfskreuzer im oben genannten Sinne, sondern um von Grund auf echte Kriegsschiffe, die als Frachter getarnt wurden. Diese so genannten Q-Schiffe verfügten über militärische Antriebe, Sensoren und vollwertige Bewaffnung, die der eines Schlachtkreuzers oder Schlachtschiffes glich. Da sie indes als zivile Frachter durchgehen sollten, waren diese Schiffe ungepanzert und lediglich gegen leichte und mittelschwere Gegner effektiv. Die VFH benutzte sie meist für verdeckte Operationen und Überraschungsangriffe.


Hilfskreuzer der Royal Manticoran Navy[]

Die RMN rüstete im Ersten Havenkrieg aus Mangel an leichten Eskorteinheiten mehrere Geschwader von Caravan-Frachtern zu Hilfskreuzern der Wayfarer Klasse um, um den Handel in der Silesianischen Konföderation vor Piraten zu schützen. Diese Schiffe trugen schwere Graser, ein experimentelles Raketengondel-Auswurfsystem und sogar einige Leichte Angriffsboote. Die RMN sammelte so erste Erfahrungen mit dem Prinzip des Gondellegers und des LAC-Trägers. Da es sich dennoch um zivile Rümpfe handelte, waren diese Hilfskreuzer anfällig für Beschuss und ihre Taktik bestand darin, auf den Handelsrouten unerkannt als Einzelfahrer oder zwischen anderen Frachtern zu operieren, um Piraten anzulocken und abzuschießen. Allein ihre Existenz sollte Piraten von Angriffen auf manticoranische Frachter abhalten, konnten diese sich doch fortan bei einem manticoranischen Frachter nie sicher sein, nicht einer dieser getarnten Piratenfallen auf den Leim zu gehen.

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