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Als Lasercluster bezeichnet man das fortschrittlichste verfügbare Nahbereichsabwehrsystem zum aktiven Schutz von Raumschiffen und Objekten.

Dieses Verteidigungssystem wurde entwickelt, als die Leistungswerte von impellergetriebenen Raketen vor allem in Bezug auf ihre Geschwindigkeit in Bereiche stiegen, in denen die bis dahin verwendeten Maschinenkanonen an ihre Grenzen gerieten. Zwar waren die Raketen nach wie vor mit nuklearen Kontaktsprengköpfen bestückt, aber nun durchquerten sie die von Maschinenkanonen ermöglichte, wenige hundert Kilometer tiefe Abwehrzone innerhalb von Sekundenbruchteilen und führten dabei auch noch Ausweichmanöver aus.

Als Reaktion darauf entstanden die Lasercluster, die den Maschinenkanonen in jeder Hinsicht überlegen sind: Lasercluster sind vergleichsweise leichte Laser, die gebündelt angeordnet sind (daher der Name). Sie besitzen eine wesentlich größere Reichweite, sind lichtschnelle Waffen und benötigen keine Munition. Mit ihnen ist es möglich, Ziele in bis zu 100.000 Kilometern Entfernung ohne Zeitverzögerung zu bekämpfen. Mit Laserclustern war es somit wieder möglich, die Raketen lange vor dem Einschlag anzuvisieren und abzuschießen, vor allem, wenn sie in den finalen Anflug gingen und die Gefechtsköpfe sich für den Angriff positionieren mussten.

Vor allem seit der Einführung des Lasergefechtskopfes sind Lasercluster - neben den Antiraketen - das einzige probate aktive Abwehrsystem gegen moderne Raketen. Ihre Bedeutung ging während der Havenkriege jedoch etwas zurück - gegen die noch schneller als zuvor einkommenden Mehrstufenraketen, mit denen Royal Manticoran Navy und Grayson Space Navy ab 1914 PD und die Haven Navy ab 1919 PD in den Kampf zogen, wuchs vor allem auf Seiten der RMN und GSN die Bedeutung der weitreichenderen Antiraketen, mit denen sich tief gestaffelte Abwehrzonen aufbauen lassen. Dessen ungeachtet sind Lasercluster nach wie vor die allerletzte aktive Verteidigungslinie.



Ein Cluster bestand um 1900 PD normalerweise aus 5 bis 8 einzelnen, in einem einer Revolvertrommel vergleichbaren Cluster angeordneten Lasern, die einer gemeinsamen Feuerkontrolle unterliegen und abwechselnd feuern, um die Schussgeschwindigkeit des einzelnen Clusters zu erhöhen. Dabei waren Soft- und Hardware genau wie die Feuerroutinen auf die relativ langsam einkommenden, zahlenmäßig schwachen Raketensalven des Energiewaffenzeitalters abgestimmt.

Mit der immer stärkeren Gewichtung auf das Distanzgefecht und Steigerung der Salvengrößen im Ersten Havenkrieg wurden auch die Lasercluster aller Beteiligten leistungsfähiger. Sowohl die Royal Manticoran Navy und ihre Verbündeten als auch die Haven Navy mussten ihre Abwehrsysteme an die neuen Bedingungen anpassen. Die Kadenz eines einzelnen Laserclusters lag folglich 1915 PD schon bei etwa 30 Schuss pro Minute, also einem Schuss alle zwei Sekunden. Gegen die weiter steigenden Anfluggeschwindigkeiten und Salvendichten reichte aber auch das nach kurzer Zeit nicht mehr aus. Alle Beteiligten reagierten einerseits mit der Erhöhung der reinen Anzahl an Clustern, die auf jedem Schiff montiert wurden und andererseits mit der weiteren Erhöhung von deren Leistungsfähigkeit.

Mit dem Erfolg der Podnoughts und der Mehrstufenraketen entstanden aus den gewonnenen Erfahrungen im Zwoten Havenkrieg noch leistungsfähigere Lasercluster. 1922 PD tragen die modernsten Schiffsdesigns der Royal Manticoran Navy, der Grayson Space Navy und der Haven Navy bereits Cluster, die bis zu 12 Laser aufweisen und deren Kadenz um 50 Prozent höher als denen von 1915 PD ist, die also 45 Schüsse pro Minute abfeuern können. Zudem sind zumindest bei der RMN und GSN alle 12 Laser eines modernen Clusters in der Lage, gleichzeitig auf unterschiedliche Ziele zu feuern, womit beispielsweise ein Schwerer Kreuzer der Edward Saganami Klasse in der Version C ab dem vierten Baulos mit den 24 Laserclustern einer Breitseite 288 einkommende Raketen gleichzeitig abfangen kann.

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